Die Verschleppung der jüdischen Bevölkerung aus dem Bereich der Gestapoleitstelle Düsseldorf
Am 27. Oktober 1941 wurde in der Großviehhalle des Düsseldorfer Schlachthofs der erste „Transport“ mit 1.003 jüdischen Männern, Frauen und Kindern zusammengestellt. Sie wurden in das besetzte Polen, nach Lódz, deportiert und in das dortige Ghetto gepfercht. Sieben Mal diente der Schlachthof als zentrale Sammelstelle für den gesamten Regierungsbezirk Düsseldorf. Die meisten Menschen wurden in der Zeit zwischen Oktober 1941 und Juli 1942 verschleppt. Nacheinander fuhren Deportationszüge in die Ghettos Lodz, Minsk (10.11.1941, 992 Menschen), Riga (11.12.1941, 1.007 Menschen), Izbica (22.4.1942, 942 Menschen) und Theresienstadt (21. und 25.7.1942, 965 bzw. 980 Menschen). Es gab noch weitere Deportationen. Diese waren allerdings kleinere Transporte und gingen in der Regel direkt vom Hauptbahnhof aus. Die Ausnahme bildet die Deportation von rund 250 bis dahin verschonten, in sog. "Mischehe" lebenden Menschen, am 18. September 1944.
Die genaue Zahl aller jüdischen Deportierten ist unbekannt. Es waren etwa 8.000 Menschen aus dem gesamten Regierungsbezirk Düsseldorf, fast 6.000 von ihnen über den Düsseldorfer Schlachthof. Die Lebensbedingungen in den Ghettos waren in jeder Hinsicht katastrophal. Wer arbeitsfähig war, unabhängig vom Alter, musste Zwangsarbeit leisten, entweder im Ghetto selbst oder in einem Zwangsarbeitslager. Alle anderen wurden dem Hungertod überlassen oder „ausgesiedelt“ – was nichts anderes bedeutete, als in einem der „Vernichtungslager“, wie Auschwitz oder Chelmo, ermordet zu werden. Nach Schätzungen haben nur etwa 300 Menschen ihre Deportation überlebt.