Veranstaltungsreihe "Erinnern heißt Handeln" im Sommersemester 2024: Thema "Deportation"

ehhh

Im Januar 2024 wurde nach Recherchen von Journalist:innen ein geheimes Treffen von Neonazis, Angehörigen der „Identitären Bewegung“, der AfD und, was in der Berichterstattung etwas zu kurz kam, auch Rechtskonservativen aus der CDU in einem Hotel in Potsdam bekannt. Dort konferierten sie darüber, wie Millionen von Menschen, die – mit oder ohne deutschen Pass – nicht in ihr völkisch-rassistisches Weltbild passen, von hier abgeschoben werden könnten. Ihr Wunschtraum: die Schaffung eines homogene deutschen „Volkskörpers“. Aber auch Deutschen, die sich gegen solche Pläne zur Wehr setzen, droht in solchen völkischen Planspielen die Abschiebung, die Vertreibung, die Deportation. Denn nichts anderes verbirgt sich hinter dem euphemistischen Tarn- und Kampfbegriff der „Remigration“.

All dies ist nicht neu. So war die Vertreibung der jüdischen Bevölkerung aus Deutschland ein zentrales Ziel des NS-Staates in den Jahren 1933 bis 1941. Erst als die „freiwillige“ wie erzwungene Auswanderung aufgrund des Zweiten Weltkrieges nicht mehr möglich war, als sämtliche Ideen einer „Umsiedlung“ aller deutschen Jüdinnen und Juden, etwa nach Madagaskar (so eine von den damaligen „Remigrationsexperten“ ersonnene Idee), scheiterte, beschloss das NS-Regime eine andere, ungleich radikalere „Lösung“: die Ermordung der europäischen Jüdinnen und Juden. Der Mord sollte nicht vor der Haustür geschehen. Deswegen deportierten die Nazis alle Jüdinnen und Juden, derer sie habhaft wurden, in die Ghettos im besetzten Osteuropa, wo sie vor ihrer Ermordung der deutschen Kriegswirtschaft nützlich sein sollten. Selbstverständlich sprachen die Nazis niemals von Mord, sondern stets von „Umsiedlung“.

Wir sollten all dies nicht aus den Augen verlieren, wenn Nazis offen von „Remigration“ sprechen, wenn sie ganze Bevölkerungsgruppen markieren, um sie zu einem späteren Zeitpunkt zum Verlassen des Landes zu bewegen. Oder, falls diese sich weigern, das Land zu verlassen, zu deportieren.

Das aktuelle Programm unserer Veranstaltungsreihe „Erinnern heißt Handeln“ beschäftigt sich mit dem Thema "Deportation" und umfasst vier Veranstaltungen, die Sie dem Programmflyer entnehmen können. In der Hochschule Düsseldorf liegen unsere Flyer zum Mitnehmen aus, so zum Beispiel in Gebäude 1 in unserer Ausstellung sowie vor den AStA-Büros in Gebäude 3.

 

 

pressespiegel

 

archiv