Neues Veranstaltungsprogramm des Erinnerungsortes (SoSe 22): 80 Jahre danach. Geschichte & Gedenken

EOAS FlyerausschnittSoSe22Viele der jüdischen Menschen, die ab 1941 aus dem deutschen Reichsgebiet in das besetzte Polen verschleppt wurden, sind in den Vernichtungslagern der „Aktion Reinhardt“ ermordet worden. Einige wurden direkt von ihren Wohnorten aus in diese Mordstätten gebracht, auch aus Düsseldorf. So machte etwa am 15.6.1942 ein Transport mit 1.003 Menschen am Düsseldorfer Hauptbahnhof Halt, bevor dieser dann über Lublin/Majdanek nach Sobibór geleitet wurde. Andere, wie die 942 Menschen, die sich im April 1942 zum Abtransport am Schlachthof einfinden mussten, wurden erst an Orten wie Izbica, in sogenannten Transitghettos, monatelang festgehalten und anschließend in die Todeslager deportiert. Diese Zwangstransporte jähren sich in diesem Frühjahr und Sommer zum 80. Mal, genau wie die beiden Deportationen in das Ghetto und KZ Theresienstadt, die im Juli 1942 über den Düsseldorfer Schlachthof stattgefunden haben.

Wir möchten mit unserer Vortragsreihe an diese historischen Ereignisse erinnern. Hier finden Sie das gesamte Programm zum Download.

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Gedenkstättenfahrt nach Tschechien: Prag - Lety - Lidice - Terezín/Theresienstadt (20.-24.07.2022)

terezinTheresienstadt – gleich zwei der insgesamt sieben Deportationen im Juli 1942 über den Düsseldorfer Schlachthof endeten im tschechischen Terezín. Dort hatten die deutschen Besatzer das Ghetto und „KZ Theresienstadt“ eingerichtet. Viele Menschen starben bereits aufgrund der katastrophalen Haftbedingungen in Theresienstadt, andere wurden von dort aus in Vernichtungslager wie Auschwitz gebracht und ermordet. Von den insgesamt 141.000 nach Theresienstadt deportierten Jüdinnen und Juden überlebten nur etwa 23.000 den Holocaust. 

Die Studienfahrt bietet die Möglichkeit, die Spuren der jüdischen Bevölkerung unserer Region bis nach Terezín zu verfolgen. 

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Dr. Joachim Schröder: Verschleppt nach Riga: Die Deportation am 11. Dezember 1941 (online-Vortrag, 29.03.22, 18:30 Uhr)

ghetto riga bekleidungslager webIn seinem Vortrag berichtet Dr. Joachim Schröder, Leiter des Erinnerungsortes Alter Schlachthof, über den Verlauf der dritten Massendeportation aus dem Regierungsbezirk Düsseldorf. Sie nahm, wie die ersten beiden Deportationen, am Düsseldorfer Schlachthof ihren Ausgang. Die Gestapo verschleppte 1.007 Jüdinnen und Juden, überwiegend aus dem linksrheinischen Gebiet, in das Ghetto in Riga. Der Transport hat es durch den überlieferten, zynischen Bericht des Polizei-Offiziers Salitter, der ihn mit seinen Beamten überwachte, zu einer gewissen Berühmtheit gebracht. Anhand verschiedener Augenzeugenberichte von Überlebenden wie Hilde Sherman-Zander, Sophie Nathan, Liesel Ginsburg, Irene Dahl, Ilse Rübsteck und anderen wird das Leben und Überleben im Ghetto von Riga anschaulich geschildert.

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